Einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren viele Menschen für den Führerschein, den Beruf oder aus anderen Gründen. Auch für unsere Ausbildung haben wir alle einen gemacht. Doch unter einem Letzte-Hilfe-Kurs konnten wir uns alle nichts vorstellen.

Von der Schule aus ist der Weg nach Bad Oldesloe nicht weit. Das Navi zeigte uns den Weg, doch wir dachten, wir hätten uns verfahren. Denn wir wollten zu einem Hospiz, doch das Navi hatte uns mitten ins Industriegebiet geschickt. Doch zwischen den riesigen Hallen und LKWs steht es tatsächlich – das Hospiz Lebensweg. Hier hatten wir letzte Woche unseren Letzte-Hilfe-Kurs.
Die beiden Kursleiterinnen, Birte Thelen und Angela Kross, haben uns hier genaueres zum Sterben, zu letzten Wünschen, Patientenverfügungen, Trauer und den Umgang mit dieser erzählt. Hier haben wir nicht nur Theoretisches erfahren, sondern die beiden haben Beispiele aus ihrer Arbeit gebracht und wir durften auch selber aktiv werden – wir haben selber (auf freiwilliger Basis) Mundpflege ausprobiert. Hier wird über einen Schwamm Flüssigkeit im Mund verteilt. Dies kann Sterbenden helfen, keinen trockenen Mund zu haben, aber auch ihren Lieblingsgeschmack noch einmal schmecken zu können.
In dem Letzte-Hilfe-Kurs ist unserer Klasse klar geworden, dass der Tod ein ganz normaler Teil des Lebens ist und dass man den Sterbenden diese „letzte Reise“ schon durch einfache Methoden wie Mundpflege angenehmer machen kann. Die meisten Menschen denken nicht gerne über ihren eigenen Tod nach, doch die beiden Kursleiterinnen haben uns klar gemacht, dass diese Auseinandersetzung wichtig ist; nicht nur, um sich auf den eigenen Tod vorzubereiten, sondern auch, um anderen zu helfen, entweder den Tod nicht mehr als etwas Furchterregendes zu sehen, oder um bei der Bewältigung der Trauer zu helfen.
Daher sind wir uns einig: Ein Letzte-Hilfe-Kurs ist genauso wertvoll wie ein Erste-Hilfe-Kurs und mehr Menschen sollten einen machen!

Lena Gottschalck (Fachschule für Sozialpädagogik 21a)