Am 11. März 2019 machten sich unser Schulleiter Heinz Sandbrink sowie die Spanischlehrerinnen Danitza Ruíz Rodríguez und Jeanette Sengenc auf nach Madrid und folgten der Einladung der Berufsschule Instituto de Formación Profesional de María de Zayas y Sotomayor in Majadahonda (Madrid).

Bereits Ende April 2016 konnten wir die Direktorin Leonor Rodríguez Rodríguez und ihren Stellvertreter Santiago Gil de Frutos bei uns im BBZ Bad Segeberg begrüßen und ihnen einen kleinen Eindruck von der deutschen Berufsausbildung vermitteln. Zum Abschluss wurde eine Absichtserklärung von den Schulleitungen zur Zusammenarbeit beider Bildungseinrichtungen unterschrieben, die nun mit Leben gefüllt werden sollte.

Reistagebuch:
Am 12. März startete unser Besuch mit einer Bahnfahrt vom Zentrum Madrids nach Majadahonda. Nach der Begrüßung lernten wir bei einem Schulrundgang die verschiedenen Bildungsgänge (Gastgewerbe, Büromanagement, Informatik, Erzieher, Tourismus) kennen und wurden von einer Schulklasse in dem Lehrbistro bewirtet. Da das spanische Berufsbildungssystem erst zum Ende der Ausbildung ein Praktikum in den Betrieben vorsieht, üben die Schulklassen in voll ausgestatteten Bistros, Küchen und Restaurants die praktische Arbeit im Gastgewerbe während der gesamten Schulzeit.

Im Anschluss fuhren wir ins Zentrum von Madrid, um das imposante „Casino de Madrid“ zu besichtigen. Reich geworden sind wir nicht …  Wer im „Casino de Madrid“ Roulette und Poker erwartet, ist an der falschen Adresse. Es ist ein exklusiver Club im britischen Stil mit einer begrenzten Anzahl an Mitgliedern, der in einem der schönsten Gebäude von Madrid seinen Sitz hat. Neben Veranstaltungssälen für jeden erdenklichen Anlass gibt es verschiedene Restaurants, darunter auch das „La Terraza“ des 2-Sterne-Kochs Paco Roncero. Leider bot sich keine Gelegenheit die Köstlichkeiten zu probieren. Immerhin erfuhren wir, dass der stellvertretende Schulleiter Santiago Gil de Frutos im „Casino de Madrid“ sechs Jahre als Geschäftsführer gearbeitet hatte!

Den nächsten Tag verbrachten wir im Zentrum von Madrid. Eine Abschlussklasse „Tourismus“ bot uns eine eindrucksvolle Stadtführung mit amüsanten Anekdoten aus der Geschichte der spanischen Hauptstadt. Einige wichtige Stationen waren die Plätze „Puerta del Sol“ und „Plaza Mayor“ sowie der „Palacio Real“.

Den letzten Tag begonnen wir mit einem ausführlichen Rundgang durch die Klassenräume der Berufsgruppen. Einige Klassen planten gerade Reiserouten durch die Welt, andere setzten sich mit Programmiersprachen auseinander. Danach fuhren wir in die Bäckerei „Amasa“, die eine ehemalige Schülerin mit einer Freundin eröffnet hatte. Das Konzept der Bäckerei überzeugte uns in allen Punkten: Team, Unternehmensphilosophie, Marketing und natürlich die leckeren Backwaren beeindruckten uns sehr.

Zum Abschluss konnten wir die Lehrküchen und Lehrrestaurants im vollen Einsatz besichtigen. An vier Tagen der Woche öffnet die Schule zum Mittag ihre Türen und bewirtet Gäste aus der näheren Umgebung. Unsere Mägen wurden nicht enttäuscht und wir genossen zum krönenden Abschluss einen erstklassigen Mittagstisch bei dem wir auch über unsere zukünftige Zusammenarbeit sprechen konnten. In Planung ist ein Austausch im Frühjahr 2020.

Unser Dank gilt vor allem Sonsoles als Erasmus+-Beauftragte der Schule und Santiago, die uns sehr herzlich empfingen und uns ein abwechslungsreiches Programm boten.

Heinz Sandbrink, Danitza Ruíz Rodríguez und Jeanette Sengenc