Gemeinschaftsschulen wollen die gymnasiale Oberstufe am BBZ Bad Segeberg

BAD SEGEBERG. Heute, 19. Dezember 2014, schließt das Berufsbildungszentrum (BBZ) Bad Segeberg mit der Gemeinschaftsschule am Seminarweg in Bad Segeberg und den Gemeinschaftsschulen in Leezen und der Poul-Due-Jensen-Gemeinschaftsschule in Wahlstedt Kooperationsverträge ab. Schülerinnen und Schüler dieser Schulen erhalten dadurch eine verbindliche Aufnahme für das Gymnasium, sofern die Versetzung in die Oberstufe oder der Mittlere Schulabschluss vorliegt. „Für uns als Schulträger der Gemeinschaftsschule Am Seminarweg geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“ so Bad Segebergs Bürgermeister Dieter Schönfeld.

Barbara Koop-Lehmann, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule am Seminarweg sieht in der Zusammenarbeit mit dem BBZ „neue Perspektiven für ganz unterschiedliche Schülerinnen und Schüler. Die Zusammenarbeit unserer beiden Schulen hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert und ich bin mir sicher, dass wir auch zukünftig sehr gut im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler gemeinsam arbeiten werden.“

Berufliches Gymnasium verbindet Praxis und Theorie
Das Berufliche Gymnasium des BBZ verbindet allgemeines und berufliches Lernen. Es vermittelt in den Fachrichtungen Gesundheit und Soziales, Wirtschaft und Technik/Schwerpunkt Umwelttechnik Teile einer Berufsausbildung, ohne dass sich die Absolventen in der Wahl ihres späteren Berufes oder Studienfaches festlegen. Neben dem Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern Mathematik, Deutsch und einer Fremdsprache werden fachtheoretische und fachpraktische Inhalte behandelt.

„Durch die abgeschlossenen Kooperationsverträge erhalten Schüler und Eltern Sicherheit darüber, wie es nach dem Mittleren Schulabschluss weitergehen kann“, so Heinz Sandbrink, Schulleiter des BBZ Bad Segeberg. Jugendliche können in drei Jahren das Abitur erwerben und sich dabei entsprechend ihrer Neigungen ausprobieren. „Wichtig ist für uns, dass wir die Vernetzung der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen fördern“ so Heinz Sandbrink.

Gut eingerichtete Labore und Werkstätten
Der Unterricht am BBZ Bad Segeberg ist so angelegt, dass die Eigenverantwortung und die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler gestärkt wird. Durch Nutzung moderner Labore und Werkstätten ist der Unterricht stark praxisorientiert. Jan Peter Schröder, Landrat des Kreises Segeberg, sieht als Schulträger des BBZ darin eine „Stärkung des Beruflichen Gymnasiums am Standort Bad Segeberg. Dadurch können die vom Kreis finanzierten Speziallabore und Werkstätten optimal genutzt werden. Ich bin zuversichtlich, dass viele Schülerinnen und Schüler das attraktive Angebot nutzen werden.“

Mit dem Abitur ins Studium oder in die Berufsausbildung
Die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen des BBZ erwerben mit dem Abitur die Allgemeine Hochschulreife. Damit ist ein Studium an Universitäten und Fachhochschulen in allen Fachrichtungen möglich. Jugendliche, die sich für das Berufsbildungszentrum Bad Segeberg entscheiden, erleben eine Vielfalt an Möglichkeiten, die mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife in eine Berufsausbildung oder ins Studium führen können.

Als Schulträger des Amtes Leezen begrüßt Amtsleiter Ulrich Schulz „ausdrücklich den Rechtsanspruch für die Schülerinnen und Schüler zur Aufnahme in das Berufliche Gymnasium des BBZ. Wir freuen uns, eine Oberstufe, wenn auch nicht am gleichen Ort, aber immerhin ortsnah, anbieten zu können.“

Gemeinschaftsschulen (ausgenommen davon sind Privatschulen) und das BBZ stimmen ihre Lehrpläne für einen möglichst nahtlosen Übergang der Schüler zukünftig aufeinander ab.

„Auf der Grundlage dieser verbesserten Zusammenarbeit sieht Hans-Peter Hübner, Schulleiter der Poul-Due-Jensen-Gemeinschaftsschule aus Wahlstedt für die Schülerinnen und Schüler, die das Abitur anstreben, eine verbesserte Perspektive.“
Wahlstedts Bürgermeister Matthias Bonse betrachtet die Oberstufe am BBZ als „externe Oberstufe der Poul-Due-Jensen-Gemeinschaftsschule und sieht den Rechtsanspruch auf einen Platz im BBZ als Garantierklärung für die Wahlstedter Schülerinnen und Schüler.“ Wichtig sei, so Bonse: dass die Jugendlichen bis zur 10. Klasse vor Ort in der ihnen vertrauten Schulgemeinschaft in Wahlstedt bleiben und erst dann in die externe Oberstufe an das BBZ wechseln.“

Neue Zulassungsbedingungen für das berufliche Gymnasium
Für die neue Oberstufe am BBZ Bad Segeberg gelten, bedingt durch das neue Schulgesetz, neue Zulassungsregeln. Statt der früher für eine Oberstufenzulassung oft ausschlaggebenden guten Noten in Kernfächern wie Deutsch, Englisch oder Mathematik gilt nun die Faustregel: Wer bei einem Mittleren Schulabschluss einen Notendurchschnitt von mindestens 3,0 vorweisen kann, hat Anspruch auf den Besuch der BBZ-Oberstufe. Wichtig dabei: Eine Vier in einem beliebigen Fach würde bei einer Bewerbung noch akzeptiert, eine zweite davon jedoch nicht mehr. Thomas Pachaly, Schulleiter der Gemeinschaftsschule in Leezen ist sich sicher, „dass durch die Regelungen im neuen Schulgesetz für die Schülerinnen und Schüler noch bessere Bildungschancen eröffnet werden.“

Neu: Schwerpunkt Umwelttechnik
Am BBZ Bad Segeberg wird es weitere Neuerungen geben. Der Schwerpunkt Umwelttechnik wird zum Schuljahresbeginn 2015/16 erstmals angeboten und vermittelt eine fundierte technische und naturwissenschaftliche Bildung und damit eine lebensnahe und zeitgemäße Vorbereitung auf die künftigen Anforderungen des Studiums und des Berufslebens. Der Unterricht in Umwelttechnik am Beruflichen Gymnasium soll die Schülerinnen und Schüler befähigen, ihre eigene Verantwortung der Umwelt und zukünftigen Generationen gegenüber zu erkennen und aktiv wahrzunehmen. In diesem Kontext sollen die Schülerinnen und Schüler technische, ökonomische und ökologische Aspekte regenerativer Energien, die Frage nach der Nachhaltigkeit von Produkten und Prozessen sowie die Entwicklungen in einer globalen Energiewirtschaft erlernen. Durch das Angebot des Faches Umwelttechnik trägt das Berufliche Gymnasium Technik der wachsenden gesellschaftlichen Relevanz dieser Inhalte sowie dem wachsenden Fachkräftebedarf in dem sich daraus entwickelnden, dynamisch wachsenden Wirtschaftszweig Rechnung. Unter der Leitung von Dr. Ulrike Kemmerich erarbeiten Lehrkräfte des BBZ Bad Segeberg gerade einen maßgeschneiderten Lehrplan.

Abitur und Berufsabschluss nach vier Jahren, neuer Modellversuch am BBZ Bad Segeberg
Eine weitere Neuerung ist ebenfalls zum Schuljahr 2015/16 geplant. Es soll die Möglichkeit eines doppelqualifizierenden Abschlusses angeboten werden. Das heißt, dass Schülerinnen und Schüler nach drei Jahren das Abitur erwerben und nach einem weiteren Jahr einen reguläre Berufsabschluss. Zunächst soll in der Erprobungsphase eine begrenzte Anzahl von Plätzen in kaufmännischen Berufen wie Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandel und Industriekaufmann/-frau angeboten werden. Unternehmen aus dem Kreis Segeberg zeigen großes Interesse an dieser neuen Möglichkeit, das Abitur mit einem Berufsabschluss zu verbinden. Auch die IHK Lübeck, als zuständige Stelle für die duale Berufsausbildung, hat bereits Unterstützung für dieses Modell in Aussicht gestellt. „Wir sind hier noch in den Anfängen betont der Schulleiter des BBZ Bad Segeberg, Heinz Sandbrink, sehen aber eine gute Möglichkeit, für leistungsstarke Jugendliche hiermit ein passgenaues Angebot aus Abitur und Berufsausbildung zu schaffen.“ Immerhin soll durch einen Ausbildungsvertrag mit einer Ausbildungsvergütung ab dem 12. Jahrgang des Gymnasiums ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden.

Die Vorbereitungen auf das neue Schuljahr 2015/2016 laufen jetzt schon auf Hochtouren, die Anmeldefrist für das Berufliche Gymnasium in Bad Segeberg endet am 28. Februar 2015.

Die häufigsten Fragen werden sein: welche Aufnahmevoraussetzungen Schülerinnen und Schüler erfüllen müssen und welche der drei angebotenen Fachrichtungen „Gesundheit und Soziales“, „Wirtschaft“ oder „Umwelttechnik“ dem Interesse der Bewerberinnen und Bewerber am ehesten entspricht.

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