Mit seinen realitätsgetreuen Fotoaufnahmen aus Ostdeutschland, übte Fotograf Siegfried Wittenburg stille Kritik am DDR Regime und verschickte seine Bilder in die ganze Welt. Auf Einladung des Berufsbildungszentrums (BBZ) Bad Segeberg, war er am 15.11.2022 als Zeitzeuge zu Gast, um aus seinem Leben als regimekritischer DDR Bürger zu berichten.
Eineinhalb Stunden lang, erzählte er, den rund 80 Schülern, von seiner Leidenschaft für die Fotografie, mit der er die Realität des grauen Ost-Alltags dokumentierte. Seit 1982 war Siegfried Wittenburg Teil einer Fotoarbeitsgemeinschaft, die im Osten als der kreativste „Haufen“ der DDR betitelt wurde. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) habe ihn immer wieder in seinem künstlerischen Wirken eingeschränkt, sagt er.
Heute, 40 Jahre später, bezeichnet er seine fotografischen Arbeiten als einen „Drahtseil-Akt“, da er stets unter Beobachtung der Staatssicherheit (Stasi) stand, aber nie verhaftet wurde. „Meine Akten in die ich 1999 Einsicht erhielt, lasen sich wie ein Krimi“, so der heute 70-Jährige. Seit vielen Jahren erzählt er von seinem Leben in der DDR und veröffentlichte schon mehrere Bücher. Dafür gebührt ihm der Respekt vieler Menschen auf der ganzen Welt, zu denen er bis heute per E-Mail in Kontakt steht. Merrit Lassen BG W20